Giordano Bruno (Wikimedia Commons)
Rückblick – dann fangen wir mal von hinten an: Wir Freidenkerinnen und Freidenker aus Rheinland-Pfalz/Saar trafen uns vor wenigen Wochen, am Sonntag, den 27.10.2024 zur Jahresmitgliederversammlung in Idar-Oberstein. Der Freidenker und Integrationsbeauftragter Kirner Land Joachim Kullmann hielt einen Vortrag „Einwanderung oder Migration“.
Helmut Schmidt gedachte unserer im vergangenen Jahr verstorbener Mitglieder Dieter Müller aus Bernkastel-Kues und Milli Bauer aus Idar-Oberstein.
Monika gab einen Jahresrückblick, sie berichtete über die Treffen des Landesvorstands und die Teilnahme von Freidenkern an den Ostermärschen in Saarbrücken und Kaiserslautern, bei der Aktion Stopp Ramstein mit einem gut besuchten Infotisch auf dem Bahnhofsvorplatz. Ein Höhepunkt war die Veranstaltung über die Rolle des US-Militärs in der Region am 07.06.2024 in Idar-Oberstein mit Karl-Heinz Peil als Referent. Sabiene Jahn hat eine gelungene Videoaufnahme davon gemacht, die auf unserer website zu sehen ist.
In Kooperation mit dem DFV hat die „Tribüne Neustadt“ eine Lesung von Uli Gausmann am 23.03.2024 über Alternative Wirtschaft organisiert. Dabei sind Kontakte entstanden, die zur Teilnahme des DFV beim „Fest der Initiativen“ in Neustadt a.d. Weinstraße geführt haben.
Heinz Mauelshagen und Uli Lenz berichteten von der Zusammenarbeit mit dem Nachdenkseiten Gesprächskreis Dietz-Limburg-Camberg. Die Veranstaltungen finden mit Unterstützung von Aufstehen Diez-Limburg, der Jenny-Marx-Gesellschaft und dem DFV-Rheinland-Pfalz/Saar statt. Hier sprach am 19.01.24 Patrick Baab über sein Buch „Auf beiden Seiten der Front“, am 24. Mai 2024 Dr. Bernd Hontschik „Erkranken schadet Ihrer Gesundheit – Eine gesundheitspolitische Tragödie“ und am 30.08.2024 Reiner Braun „Wiesbaden als Frontstadt – Der Krieg kommt vor unsere Haustüre“.
Die Veranstaltungen von Koblenz im Dialog (KiD) werden von Sabiene Jahn organisiert und durch den DFV unterstützt. Heinz Mauelshagen hat die Aufgabe übernommen, dort immer einen DFV-Infotisch anzubieten. Am 10.03. mit Wilhelm Domke-Schulz „Gekaperte Revolutionen – Was wir am Beispiel DDR und UKRAINE lernen können, im Deinhard Sektmuseum, am 24.03.2024 mit Jacques Baud „Geheimdienst im Dienst der Macht“, am 16.06. Jonas Tögel „Kognitive Kriegsführung“, am 25.08. Tom-Oliver Regenauer und am 15.11.2024 mit Florian Warweg. Infos dazu findet Ihr auf der website des DFV-RPS.
In der Kulturwerkstatt Beckingen fand am 17. Nov. 2024 eine Diskussionsveranstaltung mitKlaus Hartmann statt „was ist rechts – was links“, mit musikalischer Begleitung von Sonja Gottlieb.
Auf Anregung von Monique Broquard wurde der Internet-Auftritt des DFV-RPS durch die aktive Unterstützung von Regine Dreher sehr verbessert. Wir haben heute eine sehr lebendige und aktuelle website.
Alle Mitglieder des Landesvorstands sowie die beiden Revisoren waren wieder bereit zu kandidieren. Karin Gottlieb bat darum, sie von ihrer Funktion als Stellvertretende Landesvorsitzende zu entbinden, sie steht aber für den Vorstand weiterhin zur Verfügung. Heinz Klein musste die Schriftführung aus gesundheitlichen Gründen aufgeben, aber auch er war bereit, im Vorstand weiterhin mitzuarbeiten. Wahlergebnis: Vorsitzende: Monika Krotter-Hartmann, Stellvertr. Vorsitzender und Kassierer: Helmut Schmidt, Schriftführer: Gerhard Broquard, weitere Mitglieder im Vorstand: Karin Gottlieb, Heinz Klein und Georg Möller. Revisoren: Joachim Kullmann und Berthold Schmidt. Alle Wahlen erfolgten einstimmig.
Weitere Mitglieder wurden gefragt, ob sie im Vorstand mitarbeiten wollten. Das war nicht der Fall, sie möchten weiter ihre Arbeit machen (die Website und die Infotische in Koblenz und Neuwied), aber nicht für den Landesvorstand kandidieren. Wir danken Karin Gottlieb für ihre Arbeit als Stellvertretende Landesvorsitzende, die sie über Jahrzehnte hinweg sehr engagiert, vorausschauend und umsichtig gemacht hat! Wir danken auch Heinz Klein für seine langjährige Arbeit als Schriftführer.
Am 30.05.2025 findet zum Anlass 500 Jahre Bauernkriege eine Thomas-Müntzer-Tagung des DFV-Thüringen und im Anschluss daran am 31.05./01.06.2025 der Verbandstag des DFV in Bad Frankenhausen statt.
Der Freidenker-Liedersommer 2025 ist noch nicht fest geplant.
Die Magdeburger Friedenstage werden auch von Freidenkern mitorganisiert: Diese haben mitgeteilt, dass bei den Magdeburger Friedenstagen am 06.09.2025 ein Block für den Freidenker-Liedersommer angeboten werden kann.
Helmut Schmidt steht mit Werner Rügemer im Kontakt, wegen einer Freidenker-Stadtführung in Köln im Jahr 2025.
„Die Wahrheit ändert sich nicht, weil sie von der Mehrheit der Leute geglaubt oder nicht geglaubt wird.“
Giordano Bruno
Liebe Genossinnen und Genossen, liebe Freundinnen und Freunde,
danke für Euer Engagement, bleibt aufmerksam, bleibt geschlossen und gebt keinen Euresgleichen auf. Wir wünschen Euch schöne Feiertage und alles Gute für das Neue Jahr!
Karin Gottlieb, Helmut Schmidt und Monika Krotter-Hartmann
Dezember 2024
Jahresabschlussbrief 2024 (pdf)
Zugegeben: Im zu Ende gehenden Jahr kann weder die Entwicklung in Deutschland noch international als Grund zum Feiern gelten.
Julian Assange wurde nach einer jahrelangen Solidaritätskampagne freigekämpft; Russland wurde durch den Wirtschaftskrieg nicht „ruiniert”, sondern gestärkt; die RKI-Protokolle kamen ans Licht und bestätigten eine beispiellose Staatswillkür ohne wissenschaftliche Grundlage; die Länder des globalen Südens schütteln zunehmend die Fesseln des Neokolonialismus ab und können gestützt auf BRICS den Weg Richtung Selbstständigkeit und Selbstermächtigung gehen.
Aufklärung gegen Gehirnwäsche, Begriffsverdrehung und Zensur, gegen Kriegsertüchtigung und neue US-Raketen, gegen die deutsche Beihilfe zum Völkermord in Palästina und die Unterstützung des Kiewer Nazi-Regimes im NATO-Krieg gegen Russland.
Kulturprogramm: Lieder, Gedichte, kabarettistische Beiträge
Wir wollen bei der Jahresabschlussfeier Zeit haben, um miteinander ins Gespräch zu kommen. Deshalb werden wir diesmal das Kulturprogramm nicht für spontane Beiträge öffnen. Wir werden dafür aber andere Gelegenheiten schaffen und Treffen zum gemeinsamen Singen im Café Cult fee erweitern, für den Vortrag von Texten und Gedichten.
Wann / Wo:
am Samstag, 14.12.2024 um 17.30 Uhr
(Saalöffnung 17.00 Uhr)in der Gaststätte der TSG Neu-Isenburg
Frankfurter Straße 278, 63263 Neu-IsenburgPreis pro Person: 20,- €
Die Frankfurter Straße ist die in Nord-Süd-Richtung verlaufende „Hauptstraße” Neu-Isenburgs, das TSG Gelände befindet sich am südlichen Ortsausgang Richtung Dreieich (wenn die Häuser weniger und die Bäume mehr werden).
Pkw-Parkplätze direkt am Haus, an der Ampel Neuhöfer Straße in östli- cher Richtung abbiegen, nach wenigen Metern auf das Sportgelände.
ÖPNV: Bus X 83 ab OF-Marktplatz/Frankfurter Str. bis Neu-Isenburg, Neuhöfer Str. (Haltestelle nach dem Isenburg-Zentrum). Oder S 3 (Frankfurt Ostendstraße Richtung Darmstadt) bis Neu-Isenburg, ab Bahnhof Ostseite mit Bus OF 91 bis Hst. Neuhöfer Str.
Bitte überlegt, Fahrgemeinschaften zu bilden, bei Nachfragen dazu meldet Euch bitte bei Monika: mkh@freidenker.de
V.i.S.d.P.: Deutscher Freidenker-Verband e. V. Landesverband Hessen,
c/o Wilhelm Schulze-Barantin, Lettigkautweg 35, 60599 Frankfurt am Main Tel.: 069/613718,
www.freidenker-hessen.de , Mail: dfv-hessen@freidenker.org
Flyer: Jahresabschlussfeier 2024 (pdf)
in Frankfurt am Main:
Das große Karthago führte drei Kriege. Es war noch mächtig nach dem ersten, noch bewohnbar nach dem zweiten. Es war nicht mehr auffindbar nach dem dritten,
so Bertolt Brecht.
Und Carl von Ossietzky stellte treffend fest:
„Ich habe noch niemanden gekannt, der sich zur Stillung seiner Geldgier auf Erhaltung und Förderung des Friedens geworfen hätte.“
Die Warnungen großer Dichter vor Kriegen, Bellizisten und Kriegsgewinnlern sind brennend aktuell.
Gina Pietsch, am Piano begleitet von Bardo Henning, trägt Anti-Kriegs-Lieder und -Texte vor: von George Brassens, Bertold Brecht, Franz Josef Degenhardt, Paul Dessau, Hanns Eisler, Franz Fühmann, León Gieco, Robert Gilbert, Gerhard Gundermann, Gerhard Folkerts, Bardo Henning, Else Lasker-Schüler, André Müller, Gerd Semmer, Kurt Tucholsky, Frank Viehweg und Hannes Zerbe.
Wann / Wo:
Samstag, 30. November 2024, 19.00 Uhr
Saalbau Gutleut,
Rottweiler Straße 32,
60327 Frankfurt am MainEintritt: 12 Euro, ermäßigt 8 Euro
in Darmstadt:
„Jedes Mädchen kann glamourös ausschauen. Alles, was es machen muss, ist stillzustehen und dumm dreinzuschaun.“
Diesen Satz von Hedy Lamarr (1914 – 2000) stellt der österreichische Schriftsteller und Regisseur Wilhelm Pellert ihrer Lebensgeschichte in seinem Monodrama „Hedy Kiesler Lamarr“ voran.
Gina Pietsch und Bardo Henning bringen uns die berühmte Schauspielerin und „schönste Frau des Jahrhunderts“, die Erfinderin der Frequenzsprungtechnik und Antifaschistin nahe.
Wann / Wo:
Sonntag, 1. Dezember 2024, 19.00 Uhr
Achtung! Neuer Veranstaltungsort
Theater im Pädagog (TIP)
Pädagogstraße 5, 64283 DarmstadtEintritt: 12 Euro, ermäßigt 8 Euro
Flyer der Veranstaltungen (pdf)
…nicht mehr auffindbar nach dem dritten.
Der Samstagabend naht unerbittlich. Was liegt an? Fernsehen? Nö, dem ÖRR-System keine Minute! Lesen? Der Bücherturm reizt nicht so wirklich. Eine Flasche Rotwein kippen? Auch keine Alternative. Also raus, etwas unternehmen. Vor einigen Tagen erst hatte ich auf der Seite des Freidenker-Verbandes eine Veranstaltung entdeckt, die mich interessierte. Titel: die Schlusszeile von Brechts Andenken an Karthago:
Das große Karthago führte drei Kriege. Es war noch mächtig nach dem ersten, noch bewohnbar nach dem zweiten. Es war nicht mehr auffindbar nach dem dritten.
Das Lieblingszitat meines damaligen Lateinlehrers, das von Cato dem Älteren überliefert ist, lautete: Cathaginem esse delendam. (so lernt man den aci) Im Studium musste ich eine Seminararbeit über die drei Punischen Kriege schreiben, erinnerte ich mich dunkel. Um Latein ging es nicht an diesem Abend. Also, auf nach Frankfurt in den Saalbau Gutleut. Auch eine historische Adresse. Dort hatte die KPD der Westzonen in der Nachkriegszeit ihren Sitz. Entschuldigung, aber ich bin eben auch Historiker. So etwas merke ich mir.
Es war ein beeindruckender Auftritt von Gina Pietsch, am Piano begleitet von Bardo Henning, der einen eigenen Text verdient hätte.
Der Deutsche Freidenker-Verband Rhein-Land-Pfalz/Saar und die „Freunde des Kommunistischen Manifests“ laden zum Vortrag von Klaus Hartmann mit anschließender Diskussionsrunde und Liedern von Sonja Gottlieb ein:
Gilt das alte Links heute als das neue Rechts? Woher stammte die Einteilung in „rechts“ und „links“ ursprünglich? Ist das heute noch gültig oder überholt? Wie steht es mit den Behauptungen, man sei weder „rechts“ noch „links“?
Die AfD – Alternative zu was? Krieg oder Abrüstung, vom „Gendern“ bis zum Heizungsgesetz: Was sind heute die Interessen der Bevölkerungsmehrheit, wer vertritt sie, und ist das rechts oder links?
Klaus Hartmann ist Präsident der Weltunion der Freidenker und stellvertretender Vorsitzender des Deutschen Freidenker-Verbandes.
Wann / Wo:
Sonntag, den 17. November 2024 um 12:30 – 15:30 Uhr
Kulturwerkstatt Beckingen
Nikolausstr. 6
66701 Beckingenwww.Kulturwerkstatt-Beckingen.de
Zum Thema dieses Vortrags referierte Klaus Hartmann u.a.
Die „Arbeiterfotografie“ bietet in der Neuen Rheinischen Zeitung mit einer Fotogalerie Einblicke in die Vielfalt der Demonstrationen und Friedensaktionen am 3. Oktober 2024 in Berlin, Wiesbaden-Erbenheim und Heidelberg. Zu den Aktionen am 3. Oktober hatte – nebst vielen weiteren Organisationen – auch der Deutsche Freidenker-Verband aufgerufen.
Hier der Artikel aus der NRhZ mit seinen links zur umfangreichen Bildergalerie, Auszüge aus Reden und Einschätzungen zum 3. Oktober – umrahmt von einigen der Fotos, die der Fotogalerie unter den Verlinkungen „Serie 1 bis Serie 5“ entnommen wurden (weiteres ergänzendes Bild- und Videomaterial – u. a. auch von den Kundgebungen und Reden – gibt es unter: https://nie-wieder-krieg.org/videos-bilder-reden/ bzw. weiteren Verlinkungen am Ende des Artikels):
(von Arbeiterfotografie)
Der 3. Oktober 2024 war ein Tag, an dem es vielerorts um Frieden ging – so in Berlin, Wiesbaden-Erbenheim und Heidelberg. Während in Berlin – insbesondere an der Siegessäule – viel NATO-Konformität festzustellen war, war das in Wiesbaden-Erbenheim anders. Dort – ganz in der Nähe des 56. Feldartillerie-Kommandos der USA, von wo aus die Dark-Eagle-Hyperschall-Raketen, die Moskau innerhalb weniger Minuten „enthaupten“ können, seit November 2021 dirigiert werden – wurde propagiert, was in Berlin vonseiten der Organisatoren ausgeblendet wurde.
Im Aufruf zu der von Michaele Kundermann, EU-Kandidatin der Partei dieBasis, und Chris Barth, Herausgeber von „Klartext Rhein-Main“, initiierten Demonstration in Wiesbaden-Erbenheim wird u.a. gefordert:
„Kündigung des Vertrags über den Aufenthalt ausländischer Streitkräfte! Die NATO schützt uns nicht mehr – daher Austritt aus dieser eskalierenden statt friedenstiftenden Organisation!“
Per Kündigung des Aufenthaltsvertrags [auch Truppenstationierungsvertrag genannt] müssten alle militärischen Einrichtungen von USA und NATO auf deutschem Boden verschwinden. Auch die für 2026 angekündigte Raketenstationierung wäre verunmöglicht.
Während in Berlin vonseiten der Redner an der Siegessäule die Feindbilder Putin und Hamas geschürt wurden, hieß es in Wiesbaden-Erbenheim:
„Schluss mit dem Schüren von Feindbildern zwischen den Völkern!“
Doch auch in Berlin konnten die Organisatoren nicht verhindern, dass unter den Demonstranten zahlreich die Parolen „NATO raus! Raus aus der NATO“ oder „NATO raus – KRIEG aus“ sichtbar waren und „NATO raus“ skandiert wurde – insbesondere als der SPD-Redner Ralf Stegner die militärische Unterstützung der Ukraine durch die BRD rechtfertigte.
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