Deutscher Freidenker-Verband e.V. – Rheinl.-Pfalz / Saar

Einladung: 10 Jahre NachDenkSeiten-Gesprächskreis Diez – Limburg – Bad Camberg

Donnerstag, 23. Januar 2025 von DFV-RPS (DRR)

Liebe politisch Interessierte,
liebe Nachdenkerinnen und Nachdenker,

wir laden euch zur Jubiläumsfeier unseres NachDenkSeiten-Gesprächskreises ein:

„10 Jahre Gesprächskreis Diez – Limburg – Bad Camberg“

Redner/Diskussionspartner: Albrecht Müller & Anette Sorg

Das Jubiläum: Vor zehn Jahren traf sich erstmals eine Gruppe politisch interessierter Köpfe aus Limburg und Umgebung zu einem Meinungsaustausch. Man hatte beschlossen, Denkanstöße der NachDenkSeiten für einen regelmäßigen, eigenen Gesprächskreis zu nutzen. Aktuell kommen Nachdenkerinnen und Nachdenker der Region einmal im Monat zusammen. Seit neustem ergänzen etwa vier Veranstaltungen mit hochkarätigen Referenten das Jahresprogramm

Albrecht Müller, Wikimedia Commons, Sir James, CC BY 3.0

Albrecht Müller, Gründer und Herausgeber der NachDenkSeiten, nimmt in seinem Gastvortrag unter anderem die mediale Berichterstattung unter die Lupe. Er spricht zum Thema:

„Wie Meinungsmanipulation unser Leben und die Politik bestimmt“

Darüber hinaus soll der Abend zur Information und zum Meinungsaustausch genutzt werden können. So ist neben den lokalen Ansprechpartnern auch Anette Sorg, die bundesweite Koordinatorin der Gesprächskreise, anwesend.

Anette Sorg und Albrecht Müller, hier beim Pleisweiler Gespräch mit Gabriele Krone-Schmalz im September 2024

Musik gibt es vom Akustik-Duo „Playtime“:

 

Wann / wo:

Am Samstag, 15.2.2025 um 18 Uhr

Restaurant „Zur Turnhalle“
Ste.-Foy-Str. 16
65549 Limburg an der Lahn
(Veranstaltungsraum nur über eine Treppe erreichbar)

Der Eintritt ist frei – wir bitten um Spenden.

 

Mit nachdenklichen Grüßen

eure Gesprächskreis-Koordinatoren
Uli Lenz + Heinz Mauelshagen

info@uli-lenz.de   heinz.mauelshagen@kabelmail.de

NachDenkSeiten im Internet: www.nachdenkseiten.de

NachDenkSeiten: Wer steckt dahinter?
Das Projekt geht auf die Initiative von Albrecht Müller und Wolfgang Lieb zurück. Beide haben sich beruflich mit politischer Kommunikation und öffentlichen Meinungsbildungsprozessen und ihrer Wirkung auf die Qualität politischer Entscheidungen beschäftigt. Hinter dem Projekt steckt kein geschäftliches Interesse. Seine Realisierung folgt allein der Idee, etwas gegen die Einseitigkeit und Flachheit der öffentlichen Debatte tun zu wollen und dazu das Medium Internet zu nutzen.

Die NachDenkSeiten bitten um Ihre/Eure Unterstützung. Zur Intensivierung unserer Aufklärungsarbeit.
Kontoinhaber: IQM e.V. NachDenkSeiten BZA
IBAN: DE54 5489 1300 0001 2147 13 – BIC-Code: GENODE61BZA

 

Weiteres zum Thema:

Artikel von Anette Sorg aus dem Jahr 2017: NachDenkSeiten-Gesprächskreise: „Raus aus der virtuellen Einsamkeit“

 


Bild(er): NachDenkSeiten-Logo; Albrecht Müller, Wikimedia Commons, Sir James, CC BY 3.0; Screenshot aus dem Video: 37. Pleisweiler Gespräch mit Prof. Dr. Gabriele Krone-Schmalz; Screenshot aus dem Video: „Wir sind eine Menschheitsfamilie“ – Playtime, das kleine Bluesorchester

Proteste gegen Genozid in Gaza und die Leit-Medien schweigen (oder diffamieren…)

Sonntag, 19. Januar 2025 von DFV-RPS (DRR)

von Monika Krotter-Hartmann

Liebe Genossinnen und Genossen, liebe Freundinnen und Freunde,

gestern noch habe ich am Telefon einer Genossin gegenüber geklagt: „Der Westen schweigt still über den Völkermord in Palästina“, heute habe ich die beiden Videos gesehen, die eine Friedensfreundin verbreitet hat (s.u.).

Es gibt Proteste auch im Westen, sie werden in unseren Nachrichten unterdrückt. Stellt Euch vor, sie würden jeden Abend über den Bildschirm flimmern und für Unruhe sorgen!

Vielen Dank an Doris, an alle Autoren, die nicht schweigen, wie Evelyn Hecht-Galinkski, an alle Freidenker, die schreiben, an alle Freigeister und Friedensgruppen, die auf die Straße gehen!

Die beiden kurzen Videos dauern jeweils ca. 2 Minuten.

(In Replik auf diese Zeilen wurde ein Vorfall auf dem Weihnachtsmarkt in Darmstadt geschildert, hier dargestellt.)

„Verbrecher!“ – US-Journalisten in Handschellen aus Blinkens letzter Pressekonferenz abgeführt

Die letzte Presseerklärung des US-Außenministers Antony Blinken hat am Donnerstag für Aufregung gesorgt. Der US-Journalist Max Blumenthal vom Nachrichtenportal „The Grayzone“ sowie der jordanisch-palästinensisch-amerikanische Autor und politische Aktivist Sam Husseini haben Blinken wegen der US-Unterstützung für Israels Krieg in Gaza nacheinander zurechtgewiesen.
„Wie konnten Sie den Holocaust unserer Zeit zulassen?“, rief Blumenthal Blinken zu.

„Warum sind Sie nicht in Den Haag?“, sagte wiederum Husseini, als er vom Sicherheitsdienst gewaltsam abgeführt wurde.

„Töten, töten, töten, wie die Israelis sagen“ – Aktivisten stören Blinken bei Nahost-Konferenz

Bei einer Nahost-Konferenz der US-Denkfabrik Atlantic Council in Washington D.C. wurde US-Außenminister Antony Blinken am Dienstag zweimal hintereinander von pro-palästinensischen Aktivisten unterbrochen. Der US-Außenminister wollte gerade über einen Plan für den Wiederaufbau und die Verwaltung des Gazastreifens nach dem Krieg zu sprechen, da ein Waffenstillstand zwischen Israel und der Hamas in greifbare Nähe gerückt zu sein scheint.

Eine Aktivistin wies auf die Verantwortung von Blinken für den Tod Tausender unschuldiger Zivilisten hin und sagte, man werde ihn als ‚Blinken den Blutigen‘ in Erinnerung behalten. Eine andere Aktivistin rief, bevor sie vom Sicherheitsdienst abgeführt wurde: „Ihre Politik für den Nahen Osten – töten, töten und töten, genau wie die Israelis sagen!“

 

Replik einer Freidenkerin (die von Darmstadt nach Hannover verzogen ist) auf den obigen Beitrag:

„Die Proteste werden unterdrückt und zusätzlich werden friedliche Gesten und Veranstaltungen verleumdet. Wer Frieden für alle Menschen will, wird als ‚Antisemit‘ gebrandmarkt und diffamiert. So auch in Darmstadt geschehen. Da fand am Sonntag, dem 15.12.2024, ein Weihnachtsmarkt im Gemeindehaus der Michaelsgemeinde statt im Sinne der weihnachtlichen versöhnlichen Gesten, die ja sonst gern in den MSM beschworen werden.

Ich war dort, um mich von einigen Freunden zu verabschieden. War nix revolutionär Politisches, außer dass einige Leute mit Palästinensertüchern dort waren. Ansonsten bunt gemischte Gemeinschaft, friedliebende Menschen, Kinder. Keine politischen Diskurse nichts dergleichen.

Danach die Verleumdung von einem Typen namens Boie in der NZZ¹, irgendein abgehalfterter Presstituierter, der nicht mal vor Ort war. Nichts von dem, was er beschrieb, hatte dort stattgefunden, war auch wie gesagt, eher weihnachtlich-friedlich, keine politische Kundgebung. Er meinte, dort wären ja die Kampfsymbole der Hamas verherrlicht worden, so habe er verschiedentlich das rote Dreieck gesehen, das ja eindeutig für Militanz spreche. Kann sein, dass das dort auch irgendwo vorkam, aber das war eine nebensächliche Erscheinung. Und daraus wurde dann das Riesentheater aufgezogen.

Wir haben alle an die NZZ geschrieben, jeder auf seine Weise, und protestiert. Das Darmstädter Friedensbündnis hat einen hervorragenden Beitrag geschrieben, den ich hier mal anhänge (Offener Brief zum Weihnachtsmarkt der Michaelsgemeinde Darmstädter Friedensbündnis). Trotzdem ist natürlich nichts zurückgenommen worden.

Der Pastor der Michaelsgemeinde hat Riesenprobleme bekommen und kann dem leider nicht die Stirn bieten. Der Oberbürgermeister von DA hat widerliches Zeug geschwafelt usw. usf.

Inzwischen hat Patrik Köbele von der DKP in einem anderen Zusammenhang (Verfolgung durch die Polizei bei der Luxemburg-Liebknecht-Konferenz in Berlin) etwas über die Geschichte des roten Dreiecks gesagt: Das rote Dreieck war das Kennzeichen, das die Faschisten in den Konzentrationslagern den politischen Häftlingen verpassten. Nach der Befreiung trugen die antifaschistischen Widerstandskämpfer ihre Uniformen mit dem roten Keil als Ehrenauszeichnung. Und nun soll ausgerechnet das Symbol des politischen Kampfes gegen den Faschismus verboten werden.

Ja, es sind verdammte Zeiten. Wenig Hoffnung.“

Julia²

Nachtrag: „Was mich schon ratlos und auch etwas wütend macht, ist, dass so gar niemand auf die Herkunft des roten Dreiecks eingeht. Wohlgemerkt, ich bin kein Verfechter von Symbolpolitik und so. Aber sich alles gefallen lassen und nicht mit der bekannten Historie zurückzuschlagen, das verstehe ich nicht. Auch die Darmstädter verteidigen sich eher, als dass sie „angreifen“ in dem Sinne, auf die weihnachtlichen Traditionen und Werte hinzuweisen. Wie kann man sich so in die Enge treiben lassen und sich quasi entschuldigen, dass man für Frieden ist???“

 

Zum roten „Dreieck“: In den Konzentrationslagern wurden die Häftlinge mit unterschiedlich farbenen Winkeln markiert:

Die KZ-Häftlinge mussten die Winkel auf der Kleidung tragen (KZ Sachsenhausen, 1938). Foto: NARA

Die KZ-Häftlinge mussten die Winkel auf der Kleidung tragen (KZ Sachsenhausen, 1938). Foto: NARA

 

Für den schon im November 2024 aufgelösten hessischen Verein „Palästina e.V.“ gibt es am 22. Januar 2025 noch ein hässliches Nachspiel:

Evelyn Hecht-Galinski: Antisemitismus‑Verdacht Razzia gegen hessischen Verein „Palästina e.V.“

s. auch Pressestelle der Landesregierung Hessen (auf hessen.de): Durchsuchungen gegen den hessischen Verein „Palästina e.V.“

 


¹ Anm. Red.: Es handelt sich um den Ex-Bild-Chef Johannes Boie, hier sein Verleumdungs-Artikel in der NZZ, für die er seit November 2024 als freier Autor schreibt: „Judenhass, Schwurbler und Esoteriker: Evangelische Gemeinden auf Abwegen„. Ein weiterer Artikel im Darmstädter Echo vom 18.12.24 („Eklat um Antisemitismus-Vorwurf nach Weihnachtsmarkt„) und der darauffolgende Leserbrief an die Zeitung von Teilnehmern an der Veranstaltung (pdf).
² Name geändert
Bild(er): Screenshot aus dem Video „Verbrecher!“ – US-Journalisten in Handschellen aus Blinkens letzter Pressekonferenz abgeführt; Kennzeichentafel für Schutzhäftlinge, ITS Archive Arolsen; PrisonersKZSachsenhausen1938 Wikimedia Commons

 

Einschätzungen zur Trumpwahl (2): Ein Streifzug durch die alternative Presse

Mittwoch, 15. Januar 2025 von DFV-RPS (DRR)

zusammengestellt von Sophia Eigner

Donald Trump KI erstellt (Artguru)2

Was kann die Welt von der US-amerikanischen Regierung unter der zweiten Amtszeit von Donald Trump erwarten?

Die Zeit des Präsidentschaftsübergangs zwischen US-Präsidentenwahl und Inauguration (5. November 2024 bis 20. Januar 2025) ist fast vorüber. Die Zwischenbilanz im vorherigen Teil 1 zum Jahresende 2024 enthielt – basierend vorwiegend auf alternativen Quellen:

  • einen kurzen Rückblick auf die erste Amtszeit von Donald Trump
    (20. Januar 2017 – 20. Januar 2021)
  • eine Einschätzung zu den bekannt gegebenen Nominierungen in sein Kabinett:

„Alarmstufe Rot – oder Rettet Trump die USA?“ –
Einschätzungen zur Trumpwahl (1)

Greifen wir uns nun in Teil 2 zum Stöbern und evtl. späteren Nachschlagen unter den vielen Stimmen und Prognosen aus verschiedenen Medien jenseits des Mainstreams Ausgewählte in einer Art chronologischem „Pressespiegel-Abstract“ heraus und lassen sie für sich selbst sprechen.

 

Zur getroffenen Auswahl der verlinkten Quellen hier zunächst ein aktuelles Statement von Politikwissenschaftler und Publizist Patrik Baab zum Thema:

Alternativ-Pressespiegel zur Trumpwahl

Die Quellen wurden bis zur Amtseinführung von Präsident Trump (und kurz danach) laufend ergänzt…

(letzes Update: 23.01.2025)

23.10.2024

Scott Ritter (via Free21)

Die Angst vor unserem eigenen Schatten

„Die Biden-Regierung hat einen Frontalangriff auf die Redefreiheit gestartet und nutzt Vorwürfe der russischen Einmischung in die US-Wahlen als Rechtfertigung, um russischen Medien die Tätigkeit in den Vereinigten Staaten zu verbieten. Handlungen von Amerikanern wie mir, die es wagen, russischen Stimmen eine Plattform zu bieten, um von einem breiteren amerikanischen Publikum gehört zu werden, werden kriminalisiert. […]

Die Biden-Regierung hat nicht nur Angst vor ihrem eigenen Schatten, wenn es darum geht, dem amerikanischen Volk zu Vertrauen, sich eine unabhängige politische Meinung über die Kandidaten für ein Amt zu bilden. Sie befürchtet auch, dass das amerikanische Volk, wenn man es ließe, sehr wohl für ihren politischen Gegner stimmen könnte. Daher kombinieren sie Taktiken, die eingesetzt werden um dieses Ergebnis zu verhindern: das uralte Konzept des Boulevard Journalismus, um ihre Gegner zu verleumden, sowie eine politisierte Justiz, um abweichende Stimmen zum Schweigen zu bringen.“

Die Angst vor unserem eigenen Schatten

01.11.24

Werner Rügemer im Interview mit Milena Preradovic (Punkt.Preradovic)

„Trump-Finanziers verdienen nicht am Ukrainekrieg“

„Wie sieht die Politik des nächsten US-Präsidenten aus? Versprechen im Wahlkampf sind da sicher kein Maßstab. Wer wissen will, was von dem künftig mächtigsten Menschen der westlichen Welt zu erwarten ist, der sollte sich die potenten Unterstützer und Finanziers der Kandidaten #Harris und #Trump ansehen. Der Publizist und Beobachter des US-Wahlkampfes Dr. Werner Rügemer sagt: ‚Während Harris-Unterstützer in hohem Maße vom #UkraineKrieg profitieren, verdienen Trumps Helfer dort nichts.‘

06.11.24

Gert Ewen Ungar (RT DE)

US-Wahlkampf: Der König ist nackt

„Die USA behaupten eine Führerschaft in Sachen Demokratie. Der Wahlkampf hat der Welt das Gegenteil vorgeführt. Das inhaltliche Niveau war unterirdisch, politische Intrige ersetzte die inhaltliche Diskussion, Gewalt das bessere Argument. Belehrungen sollten sich die Vereinigten Staaten künftig verkneifen.“

US-Wahlkampf: Der König ist nackt

Dagmar Henn (RT DE)

Die Chancen einer Regierung Trump – und warum Deutschland sie nicht nutzen wird

„Die Wahl von Donald Trump, die von deutschen Medien und Politikern als Katastrophe dargestellt wird, bietet durchaus Chancen, an einigen Stellen den Kurs zu korrigieren. Aber selbst wenn die Ampel endgültig scheitert, dürften diese Chancen verspielt werden. […]

Die wirkliche Krise geht viel zu tief. Die Financial Times widmete der Frage am Dienstag einen Leitartikel: „Ist Deutschlands Geschäftsmodell zerbrochen?“ Die grundsätzlichen Probleme werden darin durchaus richtig benannt: Die industrielle Produktion sei seit 2017 um 16 Prozent gesunken. Gleich drei zentrale Sektoren der deutschen Industrie haben massive Probleme: die Chemie- wie die Automobilindustrie und der Maschinenbau. Wobei, das umgeht auch die Financial Times, ein Teil dieser Probleme hausgemacht ist. […]

Aber was hat das alles mit der erneuten Wahl von Donald Trump zum US-Präsidenten zu tun? Als die Berliner Politik die Sanktionspolitik gegen Russland unterstützte, ging sie mit hoher Wahrscheinlichkeit von zwei Vermutungen aus. Die erste, dass Russland leicht zu besiegen sei, vor allem ökonomisch, und man danach einen Teil der Beute bekäme, wenn die Bruchstücke des Riesenlandes verteilt werden. Und die zweite war, dass, „solange es nötig ist“, die Vereinigten Staaten den verlorenen Exportmarkt ersetzen würden.

Das mit Russland ging bekanntlich ins Auge. Trump will nun den US-Markt, so zumindest die Ankündigungen, auch gegenüber der EU, und das heißt insbesondere Deutschland, stärker abschotten, vor allem durch Importzölle. […]

Die deutsche Industrie hat sich einreden lassen, die USA wären der Ersatz für die Märkte, die durch die politischen Manöver im Gefolge der Biden-Regierung verloren gehen, was inzwischen nicht nur Russland, sondern auch China betrifft. Es ist aber nicht so, dass es keine Optionen gäbe. Ohne die Strangulation durch den Neokolonialismus werden sich in Afrika gigantische neue Märkte eröffnen. Die jedoch werden nicht zugänglich sein, solange politisch am kolonialen Modell festgehalten wird.“

(Weiterlesen…)

„Alarmstufe Rot – oder Rettet Trump die USA?“ Einschätzungen zur Trumpwahl (1)

Donnerstag, 02. Januar 2025 von DFV-RPS (DRR)

von Sophia Eigner

Donald Trump

Die Wahl zum Präsidenten der Vereinigten Staaten von Amerika liegt nun schon ein paar Wochen zurück, die Wogen haben sich aber keinesfalls geglättet. Seit dem Wahlausgang am 5. November 2024 ist wieder viel passiert und die Halbzeit des Präsidentschaftsübergangs (die Zeit zwischen Wahl und Inauguration) ist längst verstrichen.

US-Wahlergebnis 2024 (Google Screenshot)

Spätestens zum neu begonnenen Jahr 2025 wird es Zeit für eine Zwischenbilanz und einen Rückblick

Es gibt jede Menge Spekulationen, was der Wechsel an der Spitze des Imperiums für die Welt bedeuten könnte, aber bekanntlich hat niemand eine Glaskugel. Je nach politischer Ausrichtung wird Donald Trump eher in der Rolle des Friedensstifters gesehen oder als jemand, der mit seiner Regierung die „Spielchen“ seiner Vorgänger weiterspielt. Vielleicht wird ja alles sogar noch schlimmer, weil Trump als grobschlächtiges „Trumpeltier“ ohne viel Fingerspitzengefühl agiert. Wer weiß das schon? Noch-Präsident Joe Biden traut man inzwischen ganz offiziell nicht mehr zu, die Regierungsgeschäfte selbständig zu erledigen.

Zu erkennen ist mittlerweile aber auch, dass die am 20. Januar 2025 abtretende Regierung (bzw. der Tiefe Staat dahinter) alles tut, um dem gewählten Nachfolger Trump so viele Steine wie möglich in den Weg zu legen: In der Ukraine mit der Freigabe amerikanischer Mittelstreckenraketen auf das Gebiet von Russland; in Georgien und in Israel/Palästina. In der Ostsee wird gezündelt und beim Putschversuch in Südkorea am 3. Dezember 2024 scheint es mindestens eine Vorkenntnis der US-Regierung gegeben zu haben. Auch Syrien ist mittlerweile gefallen – der vorletzte Staat der „7 Länder in fünf Jahren“, die von den USA in den Krieg gezogen werden sollten, wie Ex-General Wesley Clark bei seinem Besuch nach dem 11. September 2001 im Pentagon erfuhr und worüber er in einem Interview mit Amy Goodman (von „Democracy Now“ im Jahr 2007) offen berichtet:

Aber auch von Donald Trump selbst sind Töne zu vernehmen, die nichts Gutes verheißen: Er will Europa mit inzwischen 5% Anteil am Bruttoinlandspolitik einen noch größeren Tribut für die Nato-Mitgliedschaft auferlegen, plant ausgedehnte Schutzzölle, bereitet womöglich schon eine Eskalation bzgl. Taiwan mit höheren Strafzöllen für China vor und fabulierte jüngst vom einer Einverleibung Grönlands durch die USA. Kanada könnte ja auch der 51. Bundesstaat der USA werden, Mexiko vielleicht auch und den Panama-Kanal möchte er am liebsten unter die erneute Kontrolle der Vereinigten Staaten bringen. Mehr offen imperialistisches Gehabe geht fast nicht.

Seine großspurige Ankündigung, den Krieg in der Ukraine binnen 24 Stunden gleich zu seinem Amtsbeginn zu beenden ist unrealistisch, denn dass er auf die unumstößlichen Forderungen der russischen Regierung eingehen wird, ist eher nicht zu erwarten: „Wir haben keine Vorbedingungen. Wir sind bereit für einen Dialog ohne Vorbedingungen, aber auf der Grundlage dessen, worauf wir uns geeinigt haben, das habe ich schon hundertmal gesagt, während des Verhandlungsprozesses in Istanbul Ende 2022 und auf der Grundlage der heutigen Realitäten vor Ort.“ (Wladimir Putin über ein mögliches Ende des Ukraine-Konfliktes).

Donald Trump ist außerdem bedingungsloser Unterstützer von Israel (sowie praktisch jedes seiner designierten Kabinettsmitglieder) und damit dem Iran feindlich gesinnt. Das letzte der „7 Länder in 5 Jahren“ steht bei Trump schon lange auf der Abschussliste. So hat er in seiner ersten Amtszeit das Atom-Abkommen mit dem Iran vorzeitig gebrochen und massive Sanktionen gegen das Land erlassen.

Zwar will Trump wahrscheinlich keinen Krieg mit dem Iran, aber z.B. für John Mearsheimer, der mit Jeffrey Sachs beim All-In-Summit in New York am 16. September 2024 die US-außenpolitische Lage erörtert, sind es die Israelis – und hier insbesondere Benjamin Netanjahu – die versuchen, die USA in einen Krieg hineinzuziehen (im Video ab Minute 46:45 und besonders die knapp 3 Minuten von 50:45 bis 53:30.

Auf die Frage von David Sacks, einem der Interviewer beim All-In-Summit (ab Minute 2:48): „John, was denken Sie darüber? Sehen Sie einen Unterschied zwischen Republikanern und Demokraten?“ antwortet John Mearsheimer:
„Nein. Ich bezeichne die Republikaner und Demokraten gerne als Tweedle Dee und Tweddle Dum. Es gibt kaum einen Unterschied. Ich denke, die einzige Ausnahme ist, dass der ehemalige Präsident Trump, als er 2017 Präsident wurde, darauf aus war, den Tiefen Staat zurückzudrängen und außenpolitisch eine andere Art von Führungspersönlichkeit zu werden. Aber im Grunde genommen ist ihm das nicht gelungen. Und er hat geschworen, dass es, wenn er gewählt wird, dieses Mal anders sein wird und er den Tiefen Staat zurückschlagen wird. Er will eine Außenpolitik verfolgen, die sich grundlegend von der unterscheidet, die Republikaner und Demokraten bisher verfolgt haben. Die große offene Frage ist, ob Sie glauben, dass Trump den Tiefen Staat und diese beiden etablierten Parteien schlagen kann, und ich wette gegen Trump.“

Das deutsche Transkript dieser erstrangigen Podiumsdiskussion gibt es auf Free21: Diskussion mit John Mearsheimer und Jeffrey Sachs über die amerikanische Außenpolitik).

Auf Trumps „Sündenliste“ steht zudem die Kündigung bzw. Verletzung vieler Abrüstungsverträge. Inzwischen gibt es keinen der früheren atomaren Abrüstungsverträge mit Russland mehr, sie wurden alle einseitig durch die USA gekündigt oder gebrochen (Die von den USA zerstörte Architektur der atomaren Abrüstung). Der Open Skies-Vertrag zur gegenseitigen militärischen Luftüberwachung wurde 2018 ebenfalls unter Präsident Trump aufgekündigt.

In der alternativen Presse wird Trump vielfach zugute gehalten, während seiner ersten Amtszeit keinen neuen Krieg begonnen zu haben. Das kann man so aber nur bedingt stehen lassen, denn auch seine zahlreich eingeführten Sanktionen, protektionistischen Maßnahmen und sonstigen Wirtschaftskriege sind kriegerische Akte, die Menschen töten, nur nicht mit der Feuerwaffe. Seine Vorgänger haben ihm außerdem mehrere Kriege und Konfliktherde überlassen, die er weiter bedient hat. Die völkerrechtswidrigen Bombardierungen wie z.B. in Syrien wurden nicht viel weniger und im Januar 2020 befahl Trump die Ermordung von Qassem Soleimani, Kommandeur der Auslandseinheit der Iranischen Revolutionsgarden, durch einen US-Drohnenangriff. Anstatt eingestellt oder zumindest verringert zu werden, nahmen die Drohnenmorde unter Präsident Trump zu, dafür wurden die Opferzahlen aber nicht mehr veröffentlicht, wie noch teilweise unter seinem Vorgänger Obama. Wenige Wochen nach Trumps Amtsantritt im Jahr 2017 warf die US-Armee die größte nicht-atomare Bombe ihres Arsenals, MOAB (Massive Ordnance Air Blast oder „Mother of all Bombs“ über Afghanistan ab. Nordkorea drohte Trump mit völliger Zerstörung.

In den unten verlinkten Artikeln und Videos erfährt man weitere Einschätzungen, besonders zur kommenden Außenpolitik Trumps und ihre Auswirkungen auf andere Länder und Kontinente, die hier nur angerissen werden können. Auf innenpolitische Themen, die Amerika selbst zerreißen könnten, wird nicht vertieft eingegangen.

Wie wird sich die zukünftige Regierung von Donald Trump voraussichtlich zusammensetzen und was ist von den Kandidaten zu erwarten?

Donald Trump hat recht schnell seine designierte Regierung zusammengestellt und die Mainstream-Medien berichten eher erschreckt über die von ihm aufgestellten Personalien: Das Kabinett ist voll von kriegstreiberischen Hardlinern. Festzuhalten ist auch, dass die „Zionist Organization of America“ Trump dafür lobt, „das am meisten proisraelische Kabinett in der Geschichte der Vereinigten Staaten“ zusammengestellt zu haben.

Besonders geschockt reagiert man im Mainstream aber über die beiden Außenseiter Tulsi Gabbard und Robert F. Kennedy Junior. Wer ist also für welchen Posten im neuen Kabinett vorgesehen?

(Weiterlesen…)

Über die Welt, den Weltkrieg, den Weltfrieden

Mittwoch, 01. Januar 2025 von DFV-RPS (DRR)

Freidenker-Logo

Liebe Genossinnen und Genossen, liebe Freundinnen und Freunde,

bei der LL-Konferenz sind wir in diesem Jahr wieder mal mit einem Freidenker-Infotisch vertreten und am Sonntag wie immer mit einem Infotisch auf dem Weg zur Gedenkstätte der Sozialisten.

Danach laden die Freidenker zu einer Veranstaltung ins Café Sibylle ein:

Über die Welt, den Weltkrieg, den Weltfrieden

Über die Welt, den Weltkrieg, den Weltfrieden

Gespräche, Texte, Lieder mit

 

Wann / Wo:

Am Sonntag, den 12. Januar 2025 um 14 Uhr

im Café Sibylle
Karl-Marx-Alle 72, 10243 Berlin

 

Ältere Beiträge auf DFV-Rheinland Pfalz / Saarland:

Patrik Baab

Klaus Hartmann

 

Flyer der Veranstaltung

 

Nachlese zum Liebknecht-Luxemburg-Wochenende 2025

 


Bild(er): Auszug aus dem Flyer

 

Herzlich Willkommen beim Deutschen Freidenker-Verband e.V., Landesverband Rheinland-Pfalz, Saarland



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