Einladung zur Veranstaltung:
Mittwoch, den 8.5. um 19:30 Gasthaus Ternes, Domänenstr. 54, Trier
Veranstalter:
Jenny-Marx-Club Trier, vertreten durch Dr. Johannes Verbeek als Koordinator in Trier
Unterstützer:
Freidenker RLP/Saar und Nachdenkseiten-Trier
Referent:
Rüdiger Rauls, Autor des Buches „Kolonie, Konzern, Krieg“
Nach dem Niedergang der UdSSR war das westliche Modell von Demokratie und Marktwirtschaft zum beherrschenden System weltweit geworden. Viele Staaten jedoch stellten sich den Vorstellungen des Westens über eine Neuordnung der Welt entgegen. Sie wurden häufig mit Sanktionen belegt oder neue politische Verhältnissen durch die sogenannten Farbenrevolutionen geschaffen. Bei Jugoslawien, Afghanistan, Irak und Libyen kamen vonseiten der USA und NATO militärische Mittel zum Einsatz zur Durchsetzung der eigenen politischen Vorstellungen.
Spätestens aber mit dem Syrienkrieg zeigt sich, dass das Mittel des Regime-Change aus westlicher Sicht nicht mehr zu den gewünschten Erfolgen führt. Der Krieg in Syrien dürfte für den Westen verloren sein, und in Venezuela kommen die Pläne zur Einsetzung einer neuen politischen Führung unter dem selbsternannten Präsidenten Guaido nach anfänglichen Erfolgen ins Stocken. In Afghanistan und Libyen scheinen sich die alten Verhältnisse wieder herzustellen, die vor der westlichen Intervention geherrscht hatten.
Wie kommt es, dass nach den anfänglichen Erfolgen des Regime-Change dieser nun zunehmend an seine Grenzen stößt?
Dieser Frage geht der Vortrag von Rüdiger Rauls nach.
Im Anschluss ist Raum für Diskussion zum Thema und kritischen Fragen und Beiträgen.
Das Ultimatum der EU nach Neuwahlen hat Maduro als Frechheit bezeichnet und verstreichen lassen. Für eine weitergehende Politik finden die EU-Staaten aber keine gemeinsame Linie. Trump denkt über eine Verschärfung der Sanktionen nach und hält sich militärische Mittel als Option offen. Das erweckt den Eindruck von Entschlossenheit und Kraft. Aber es mehren sich die Zeichen der Ernüchterung.
Der Mann des Volkes?
Die westlichen Medien und Politiker stellen Guaido als Mann des Volkes dar, dem die Massen zuströmen, was die Bilder „unserer“ Medien auch zu belegen scheinen. An dieser Stelle soll keineswegs bestritten werden, dass es innerhalb der venezolanischen Gesellschaft auch eine große Anzahl von Gegnern Maduros gibt. Dennoch „hatten die wenigsten Venezolaner auch nur seinen Namen gekannt“(1), als Juan Guaido vor wenigen Wochen zum Vorsitzenden der Nationalversammlung gewählt worden war.
Zudem überrascht die prompte Reaktion Trumps, der umgehend einen Mann als Übergangspräsidenten anerkennt, der dem eigenen Volk, dem er ja als Präsident vorstehen soll, kaum bekannt ist. Oder wusste man in Washington mehr als in Caracas? „Die amerikanische Regierung schien vorbereitet“(2). Das verwundert nicht, denn dieser Erklärung Trumps waren „interne Beratungen zwischen dem Nationalen Sicherheitsrat und dem Außenministerium vorausgegangen“(3). (Weiterlesen…)
Mit seiner Selbsternennung zum Interimspräsidenten hat sich Parlamentspräsident Juan Guaido zum Führer der Opposition in Venezuela ausgerufen. Prompt folgte seine Anerkennung durch die führenden Kräfte des Wertewestens. Damit hat sich der seit Jahren andauernde Machtkampf zwischen Regierung und Opposition weiter verschärft. Venezuela droht in einen Bürgerkrieg abzugleiten.
Freiheit, Demokratie und Selbstbestimmung
In der Unterstützung der venezuelanischen Opposition gibt sich die westliche Wertegemeinschaft (WWG) in ihren öffentlichen Erklärungen von nichts anderem getrieben als den edelsten Motiven. Donald Trump stellte fest: „Das venezuelanische Volk hat mutig das Wort ergriffen“(1). Er erklärt auch ohne Umschweife den Willen des Volkes von Venezuela, nämlich nichts Geringeres als die typisch westlichen Werten: „Freiheit und Rechtsstaatlichkeit“(2).
Auch die EU durfte da in der Verteidigung der westlichen Werte nicht zurückstehen. So beeilte sich die Außenbeauftragte Mogherini, der Welt und auch Venezuela selbst mitzuteilen: „Am 23. Januar hat das Volk Venezuelas Demokratie und die Möglichkeit gefordert, sein eigenes Schicksal frei zu bestimmen.“(3)
Interessant ist nur, dass all das für das katalanische Volk vor etwa einem Jahr nicht gegolten hat. Damals hat Mogherini nicht das Wort ergriffen und sich für das Recht des katalanischen Volkes ausgesprochen, „sein eigenes Schicksal frei zu bestimmen“. Und was ist mit den Gelbwesten in Frankreich? Werden ihre Proteste mit derselben Sympathie und Bewunderung vonseiten der Freiheitsherolde aus den Führungsriegen des Wertewestens begleitet? Auch das französische Volk hatte „mutig das Wort ergriffen“, fand aber nicht die Zustimmung und Unterstützung derer, die nun in Venezuela den Protestierenden Beifall klatschen. (Weiterlesen…)
Vortrag mit Diskussion
Referent: Rüdiger Rauls, Autor des Buches
„Kolonie Konzern Krieg“
Wann und Wo?:
Mittwoch, den 27.2.2019 um 19:30 Uhr
Gasthaus Ternes, Trier, Domänenstr. 54
Eine Veranstaltung der
Jenny-Marx-Gesellschaft Trier
Koordinator: Dr. Johannes Verbeek
Hier eine pdf-Datei zum herunterladen, ausdrucken und verteilen:
Venezuela Aushang
© Deutscher Freidenker-Verband e.V., Landesverband Rheinland-Pfalz, Saarland; Design: Vlad (aka Perun; Anpassungen: DFV-Webmaster